Wir fangen einfach mal ganz klassisch an. Du wirst dir nun vielleicht denken, dass du vom ersten Kapitel mehr erwartet hast, als ein Haushaltsbuch. Bevor du den Kurs aber direkt schon wieder beenden möchtest, will ich dir eine Sache sagen: Das Haushaltsbuch ist der wichtigste Aspekt aus diesem Kurs und der wichtigste Aspekt für dein Geld. Du glaubst mir nicht? Dann lass mich dir zeigen, warum das Haushaltsbuch so wichtig für dich und deine Finanzen ist.
Zuerst gibt es drei Arten von Haushaltsbüchern:
Was ist denn ein Haushaltsbuch überhaupt?
Grundlegend trägst du in ein Haushaltsbuch deine gesamten Einnahmen und Ausgaben ein. Ich mache das auf Monatsbasis um dann zu sehen, habe ich in dem Monat mehr Geld eingenommen oder ausgegeben? So bekommst du einen ersten guten Übebrlick über dein Geld. Dazu kannst du in deinem Haushaltsbuch die Kosten auch noch aufsplitten: In Essengehen, Lebensmittel, Hobbys, Kleidung, Auto, Miete, Strom und so weiter. Das ist dann etwas aufwendiger, hilft dir aber, deine Finanzen noch besser zu überblicken. Denn vielleicht merkst du, dass du viel zu viel Geld für Essengehen ausgibst. Oder du merkst, dass die Kosten für das Auto höher sind, als du dachtest.
Deswegen ist das Haushaltsbuch so simpel, aber enorm wichtig. Was ist nun für dich zu tun? Ich würde dir empfehlen, ab jetzt, ein Haushaltsbuch zu führen. Ich mache es per App, weil ich so sofort alles eintragen kann, auch wenn ich mal unterwegs bin. Das ist zwar etwas Arbeit, aber mir ist das wichtig und es lohnt sich. Seitdem ich das Haushaltsbuch führe, spare ich deutlich mehr Geld.
Falls es dir zu aufwendig sein sollte, dann starte zuerst nur mit dem Erfassen deiner Einnahmen und Ausgaben. Du musst noch nicht aufschreiben, wofür du dein Geld ausgibst. Mache das drei Monate lang und wenn du deine Finanzen dann genauer analysieren möchtest, trage auch genau ein, wofür du dein Geld ausgegeben hast.
Wie du das Haushaltsbuch führst, ist nicht so wichtig. Auf dieser Seite von Chip.de hast du ein paar gute Vorschläge für Apps. Wenn du ein Android-Smartphone hast, kann ich dir die kostenlose Version AndroMoney empfehlen. Für iOS kostest es leider etwas.
Und folgende Kostenblöcke würde ich aufführen:
Du kannst davon dann noch Teile weglassen oder dir andere Rubriken ausdenken. Das ist natürlich abhängig von deinem Lebensstil und deinen Ausgaben.
Aufgabe: Führe nun für die nächsten drei Monate ein Haushaltsbuch und trage alle Einnahmen und Ausgaben ein. Nach den drei Monaten hast du bereits einen guten Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben. Ich kann dir aber nur empfehlen, immer ein Haushaltsbuch zu führen, um zu hohe Ausgaben sofort zu erkennen.
Du musst dringend mehr Geld sparen oder du wunderst dich, wohin dein ganzes Geld immer geht? Dann wird dir diese Lektion helfen. Denn hier geht es darum, dir dein Geld richtig einzuteilen. In Kapitel 4 sehen wir dann zusammen, wie du dein Geld effektiv sparen und somit Ausgaben senken kannst.
In diesem Kapitel wollen wir erreichen, dass du mit deinem monatlich zur Verfügung stehendem Geld auch zurecht kommst. Deswegen ist es hilfreich, wenn du deine monatlichen Ausgaben und Einnahmen kennst. Hast du aber bislang noch kein Haushaltsbuch geführt und möchtest diese Lektion dennoch absolvieren, dann geht das auch.
Notiere dir dafür deine Einnahmen. Demgegenüber schreibst du deine genauen oder geschätzten Ausgaben für einzelne Bereiche wie Miete, Lebensmittel, Essen, Versicherungen, Verkehr und so weiter. Du solltest für diese Ausgaben nicht mehr ausgeben, als du einnimmst. Wenn es geht, hast du sogar noch etwas Geld übrig. Das ist dann deine potentielle Sparsumme. Schaue dir an, was du aufgeschrieben hast und überlege, ob du bei einem Posten vielleicht etwas zu viel notiert hast. Lässt sich hier sparen?
Warum ist es wichtig, sich sein Geld einzuteilen? Wenn du dir gewisse Grenzen setzt, so ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du diese Ziele auch einhältst. Wenn du sagst, dass du im Monat nur 200 Euro für Lebensmittel ausgeben möchtest, dann ist es realistischer, dieses Ziel zu erreichen. Sagst du hingegen, ach ich gucke einfach mal, wohin mich der Monat führt, so hast du keine Kontrolle über deine Ausgaben. Diese Methode der Geldeinteilung ist also praktisch das Gegenteil des Haushaltsbuchs. Denn du notierst hier bereits deine möglichen Ausgaben, bevor du sie tätigst. Auch wenn dir das vielleicht komisch vorkommen wird, ist das sehr sinnvoll. Warum?
Weil du so bereits siehst, ob du mit deinen geplanten Ausgaben hinkommst oder nicht. Wenn du schon vorher merkst, oha, das wird aber vielleicht etwas knapp, dann schränkst du deine Ausgaben vermutlich etwas mehr ein. Auf der anderen Seite kann es auch befreiend sein, weil du siehst, dass du nicht so sehr auf jeden Euro gucken musst, weil genug Geld da ist.
Aufgabe: In diesem Kapitel geht es also noch nicht ums Sparen, sondern um ein Gefühl für dein Geld. Führe diese Methode ein paar Monate lang für dich und notiere dir jeden Monat, was du ausgeben möchtest. Mit der Zeit wirst du in Kombination mit deinem Haushaltsbuch sehen, ob du deine Ziele erreichst oder nicht. Passe deine Ziele regelmäßig an und schaue, dass du mit deinem Geld hinkommst. Wenn es dir möglich ist, kannst du bereits einen Puffer zum Sparen aufbauen. So lernst du mehr über dich und dein Geld kennen und musst bislang noch überhaupt nicht sparen. Damit fangen wir jetzt aber in Kapitel 3 an.
Dieses Kapitel wird relativ unerfreulich. Aber wir machen uns bereits etwas ans Thema Sparen. Denn regelmäßige Kosten sind Ausgaben, die – wie der Name schon sagt – immer wieder anfallen. Dazu zähle ich:
Eventuell kommen bei dir noch weitere oder andere regelmäßige Kosten hinzu. Notiere dir diese regelmäßigen Kosten und schreibe auf, wie viel du jeden Monat dafür aufwendest. Manche Abos oder Kosten fallen jährlich oder in anderen Abständen an. Rechne dafür die monatlichen Beträge aus und trage sie monatlich in dein Haushaltsbuch ein. So bekommst du ein besseres Gefühl für diese regelmäßigen Kosten und vermeidest, dass sie wie ein Klumpen in deine Finanzen fallen.
Das Unschöne an diesen regelmäßigen Kosten ist, dass sie vermutlich anfallen müssen. Also du hast gar keine andere Chance. Die Miete musst du bezahlen. Die Raten für das Auto musst du bezahlen. Und dennoch gibt es einen Lichtblick. Denn du kannst auch bei den regelmäßigen Kosten sparen. Nehmen wir uns dafür Kostenblock für Kostenblock vor:
Miete/Raten für Haus: Natürlich ist es sehr schwer, hier zu sparen. Meistens gelingt das nur jungen Menschen und/oder Singles, die schneller mal umziehen können, um von einer niedrigeren Miete zu profitieren. Familien haben es hier deutlich schwerer. Dabei gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten, um bei der Miete zu sparen: Entweder man zieht in eine günstigere Wohnung innerhalb der Stadt in der man bereits wohnt. Oder man zieht in eine grundsätzlich günstigere Stadt. Ich weiß aber selbst, dass das meistens gar nicht möglich ist. Wer in der komfortablen Lage ist, bei der Miete zu sparen, der sollte das tun. Alle anderen müssen in den sauren Apfel beißen und die Miete so hinnehmen, wie sie ist. Wer Eigenheimbesitzer ist, der kann etwas besser sparen. Denn oftmals sind die monatlichen Raten für das Abbezahlen der eigenen Immobilie flexibler. Man kann niedrigere monatliche Raten ansetzen oder Umschulden, um von günstigeren Zinsen zu profitieren. Wirklich sparen kann man vor allem bei den anderen Kostenblöcken.
Strom: Viele Menschen wechseln ihre Stromtarife nicht. Entweder aus Unwissenheit oder aus Angst, keinen Strom zu bekommen. Doch das ist Quatsch. Denn Strom muss immer geliefert werden, solange man seine Rechnungen bezahlt. Ein Wechsel des Stromanbieters ist ganz leicht und kann je nach Verbrauch einige hundert bis tausend Euro pro Jahr einsparen. Prüfe dafür deinen Stromvertrag und schaue dir deinen Verbrauch an. Führe auf Seiten wie Check24, Verivox oder ähnlichen einen Tarifcheck durch und lasse dir anzeigen, wie günstig oder teuer dein aktueller Tarif ist. Gibt es deutlich bessere Tarife, dann wechsle. Ähnlich kannst du auch bei Wasser und Gas vorgehen, falls das nicht zentral vom Vermieter geregelt ist. Eigenheimbesitzer sind hier natürlich flexibler.
Verkehrsabos/Auto: Hier ist es natürlich schwieriger zu sparen. Du kannst dir höchstens die Frage stellen, ob du dein eigenes Auto zweingend brauchst oder das Monatsabo des öffentlichen Verkehrs. Meistens ist das aber der Fall. Versuche sonst, möglichst mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen oder überlege, Mitfahrgelegenheiten zu nutzen oder selbst Mitfahrer aufzunehmen, um dir so etwas dazuzuverdienen. Wenn du Mitfahrer mitnimmst, kannst du somit die Spritkosten senken.
Versicherung: Auch bei Versicherungen bietet sich sehr viel Potential. Schaue zu diesem Thema im ersten Kleingeldhelden-Buch nach und lese dir den Kleingeldhelden-Artikel zum Thema Versicherungen durch. Grundsätzlich solltest du dich unbedingt um deine Versicherungen kümmern. Denn diese sind sehr wichtig und du kannst sehr viel Geld sparen.
Abos: Abos fressen immer viel Geld. Überprüfe darum regelmäßig, ob du deine aktuellen Abos wirklich noch nutzt oder sie nicht mal aussortieren solltest. Achte auch immer auf Kündigungsfristen und kündige früh genug, wenn du dein Abo nicht mehr nutzen willst. Mache dir eine Übersicht über deine Abos und schreibe auf, wie viel du dafür bezahlst. Schaue regelmäßig, ob du die Abos noch brauchst oder hier nicht mal Geld sparen kannst.
Wenn du richtig aufgepasst hast, hast du bereits gemerkt, dass wir bereits in Kapitel 3 mit dem Sparen begonnen haben. Denn die regelmäßigen Kosten machen sicherlich auch bei dir einen großen Kostenblock aus. Nun wollen wir aber noch einen Schritt weitergehen, bevor wir das Sparen in Lektion 3 „Geld sparen und Geld verdienen“ dann perfektionieren. Du solltest jetzt bereits einen kleinen Überblick über deine Finanzen haben. Vielleicht hast du auch schon den einen oder anderen Spielraum entdeckt, bei dem du Sparen kannst.
Schreibe dir jetzt in einer Tabelle auf, bei welchen Ausgaben du sparen kannst. Wenn du sowieso etwas Geld übrig hast: umso besser! Schreibe dir auf, wie viel Geld du jeden Monat zurücklegen kannst. Passt das zu deinen Zielen? Was sind deine Sparziele? In Lektion 3 werden wir noch genauer darauf eingehen. Doch es schadet nicht, wenn du dir bereits jetzt Gedanken dazu machst. Notiere dir also zum einen deine Ziele und schreibe zum anderen genau auf, bei welchen Kostenblöcken du bereits sparen konntest. Notiere zudem, wie viel Geld du insgesamt im Monat sparst. Und nun bauen wir mit dem Geld, was du jeden Monat übrig hast, eine erste eiserne Reserve auf.
Experten raten, zwei bis drei Nettomonatsgehälter auf dem Tagesgeldkonto für Notfälle anzusparen. Das ist mal unser erstes Ziel. Schaue dafür also, wie viel du netto verdienst und lege dann 2,5 Gehälter fürs Erste zur Seite. Also nach und nach. Auf dem Tagesgeldkonto gibt es kaum Zinsen, das ist klar. Doch dieses Geld ist auch nicht dafür da, um für dich zu arbeiten. Wir wollen erstmal eine Reserve für Notfälle, wie ein kaputter Kühlschrank, eine Reparatur am Auto, höhere Arztkosten oder etwas anderes.
In der fünften und letzten Lektion dieser Lektion geht es darum, deine Finanzen richtig zu planen. Hierfür fügen wir die vorherigen Schritte zu einer schönen Finanzübersicht zusammen. Denn bis jetzt solltest du wissen:
Jetzt solltest du dir klare Ziele setzen und einen Zeitplan aufstellen. Bedeutet: Notiere dir, wie viel Geld du in sechs Monaten, einem Jahr und zwei Jahren gespart haben willst. Notiere dir, wenn du möchtest, für einzelne Ausgaben wie Lebensmittel, Verkehr oder Urlaub Ziele, die du erreichen möchtest.
Es geht einfach darum, nun eine gute Übersicht über deine Einnahmen und Ausgaben zu haben und Sparpotentiale zu erkennen. Desweiteren ist es wichtig, dass du nicht in die Schuldenfalle tappst und zunehmend mehr Geld ausgibst, als du besitzt. Eine Finanzübersicht hilft dir dabei, weil du direkt siehst, wenn etwas schief läuft. Anfangs mag das mit etwas mehr Arbeit verbunden sein und dir kompliziert vorkommen. Hast du aber einmal deine Ausgaben getracked und eine Finanzübersicht erstellt, so ist es ganz leicht und wird sich massiv lohnen. Ich bin sicher, dass du alleine schon durch diese erste Lektion mindestens 100 Euro im Monat mehr sparen kannst. Und das war erst der Anfang. Denn in den nächsten Modulen sehen wir, wie du dein Vermögen aufbauen kannst, wie du noch mehr Geld sparen und nebenbei Geld verdienen kannst und wie du dein Geld richtig anlegst. Ich bin mir sicher, dass du danach noch viel mehr Vermögenspotential, als nur 100 Euro im Monat, hast.
Mache weiter in Lektion 2: Dein Vermögen
Und wenn dir der Kurs gefällt, dann empfehle ihn gerne weiter und werfe mal einen Blick in meine Bücher für viele weitere wertvolle Tipps.
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